Florentijn Hofman (Rotterdam), Stefan Rettich, Karo Architekten (Leipzig), Melanie Fessel, Terreform One (New York), Elisabeth Koller + Sandra Janser, Janser-Castorina & Koller (Graz), Michael Obrist, feld72 (Wien), Bernhard Rehn, archexperience (Mexico City), Mark Lemanski, muf architecture/art (London), Oliver Langbein, Darmstädter Architektursommer, osa (Darmstadt), Kerstin Schultz, Darmstädter Architektursommer, liquid Architekten (Darmstadt), Martin Krammer, Krammer Design Creative Communications (Graz), Raul Cárdenas, torolab (Tijuana), Elke Knoess, Peanutz Architekten (Berlin), Jan Liesegang, raumlabor (Berlin), Jo Nagasaka, Schemata (Tokyo), Marina Hokari, Japanese Interpreter, Student TU Darmstadt
Das Modell Architektursommer ist inzwischen als Rahmen für ein buntes Veranstaltungsprogramm rund um Architektur und Städtebau in den deutschen Großstädten angekommen und wird zunehmend als Marketinginstrument genutzt. Was die Sommer tatsächlich bewegen könnten, steht dabei oft auf einem anderen Blatt.
Die Veranstalter des Darmstädter Architektursommer 2011, die bereits mit dem Architektursommer 2008 ein kleines, aber feines Programm auf die Beine gestellt hatten, treibt eben jene Frage um. Schon vor zwei Jahren ging es dem Verein um zwei Dinge: den öffentlichen städtischen Raum, seine Qualitäten sowie den Dialog darüber zwischen Bevölkerung, Planern und Behörden. Unter diesem Motto stand auch die Auftaktveranstaltung zum Sommer 2011: "stadtfinden".
Zu einem 24-Stunden-Symposiums am 10. und 11. Dezember wurden elf internationale Büros eingeladen, die sich mit der Verhandlung des öffentlichen Raums befassen. Aus den Teilnehmern werden im Frühjahr durch eine Jury fünf Büros ausgewählt, die dann jeweils in Workshops mit Studierenden und Bürgern in der Darmstädter Innenstadt ihre Projekte umsetzen können.
Ausgelobt als Festival der Stadtrauminszenierung und als Teil des Architektursommers Rhein-Main werden vom 18. bis zum 25. Juni des kommenden Jahres die Ergebnisse in der Darmstädter Innenstadt zu sehen sein.
In einem ebenso kurzweiligen wie informativen Präsentationsreigen bekamen die Darmstädter – die Veranstaltung war öffentlich und gut besucht – die Grundsätze, Ideen sowie Projekte der eingeladenen Forscher, Künstler und Architekten präsentiert. Dass das Bewusstwerden über einen Mangel an stadträumlicher Qualität ein langwieriger Prozess ist, der Initiatoren wie Begleiter bedarf, haben etwa Stefan Rettich von KARO Architekten, Leipzig, Jo Nagasaka von Schemata Tokyo und Jan Liesegang von Raumlabor, Berlin eindrücklich dokumentiert. Dass Fantasie und Ausdauer zur Durchsetzung solcher Projekte von Nöten ist, war an den Arbeiten von muf architecture, London oder feld72, Wien abzulesen. Dass sie helfen können, elementare Grundbedürfnisse zu bedienen, hat Raul Cárdenas von Torolab, Tijuana eindrücklich vor Augen geführt.
In der Regel mit wenigen Mitteln aber umso höherem Engagement realisiert, stehen die vorgestellten Projekte größtenteils für eine Stadtplanung jenseits üppiger Masterpläne, die mit der Aktivierung von vorhandenem Potenzial arbeitet. Dass sich die Darmstädter angesprochen fühlten, hat die abschließende Podiumsdiskussion am zweiten Tag gezeigt. Nach einem Stadtrundgang aufgefordert, ihre Stadt zu beschreiben, im Positiven wie im Negativen, gab es nicht wenige Anregungen, um Projekte für den Architektursommer zu entwickeln.
Man darf also gespannt sein, was im Sommer 2011 in Darmstadt zu sehen sein wird. Den Termin sollte man sich in jedem Fall notieren.
Andrea Wiegelmann
http://www.german-architects.com/pages/page_item/ppp_51_10_stadtfinden
http://www.darmstaedter-architektursommer.de/
http://krammer.typepad.com/blog/2010/11/darmstädter-architektursommer-stadtfinden.html
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