Skizze: Atelier Bow-Wow
Osthang Project. Internationale Sommerakademie und Festival für zukünftige Formen des Zusammenlebens.
Seit 2008 initiiert der Darmstädter Architektursommer mit künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum Diskurse zur Stadtentwicklung, sowohl innerhalb Darmstadts als auch über die Stadtgrenzen hinaus. So mündete die Initiative drei Jahre später im Zusammenschluss der Städte Darmstadt, Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden; seit 2011 wird das Potenzial von Stadt, Architektur & Öffentlichkeit in der Metropolregion als Architektursommer Rhein-Main (ASRM) diskutiert und erkannt. Mit dieser bisher einmaligen Initiative ist es gelungen, die Entwicklung einer regionalen, räumlichen und kulturellen Identität anzustoßen – die über 600 Veranstaltungen, die bis heute daraus hervorgegangen sind, zeigen eindrucksvoll, über welche räumlichen, baulichen und kulturellen Potenziale das Rhein-Main-Gebiet verfügt. In diesem Jahr eröffnet Darmstadt mit dem Osthang Project die nächste Architektursommer-Staffel 2014/15, als transdisziplinäre Koproduktion des Darmstädter Architektursommer e.V. und dem Internationalen Musikinstitut Darmstadt (IMD). Seit 2011 kooperieren das IMD und der Darmstädter Architektursommer und verfolgen interdisziplinäre Fragestellungen zu Kunst & Kultur im öffentlichen Raum.
Im diesjährigen Osthang Project zeigt sich dieses Spannungsfeld nun auf besondere Weise: Die Mathildenhöhe – und mit ihr der Osthang – ist in Darmstadt der «genius loci» für Experiment und Aufbruch und somit außerordentlich geeignet als Plattform für internationale und zugleich lokale Diskurse mit gesellschaftlich relevanten Fragegestellungen. Genau 100 Jahre nach der letzten großen Künstlerkolonie-Ausstellung aktiviert das Osthang Project das ungenutzte Grundstück am Osthang der Mathildenhöhe als kulturellen Projektraum und holt den Ort in das Bewusstsein der Stadt zurück.
Nicht ohne Erstaunen stellt sich dabei die Frage, wie der Osthang im unmittelbaren Gegenüber des Ausstellungsgebäudes über so eine lange Zeit hinweg als unzugängliches Grundstück brach liegen konnte. Über sechs Wochen wird das Osthang-Areal diesen Sommer temporäre Künstlerkolonie, Festivalcampus, Summer School für experimentelles Bauen & Denklabor für Zukunftsfragen sein. Im Kontext der historischen Künstlerkolonie diskutieren mehr als 100 Aktivisten, Architekten, Künstler, Theoretiker und Studierende aus über 20 Nationen gemeinsame Fragestellungen über unsere Art des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens – und skizzieren dabei nicht zuletzt die Weiterentwicklung des Ortes selbst. Die Summer School verwandelt das Areal - unter unterschiedlichsten Blickwinkeln internationaler Architektenkollektive - zunächst in einen experimentellen Bauplatz. Mit temporären Gebäuden wird innerhalb der ersten drei Wochen ein Campus entstehen, der den im Anschluss geplanten Veranstaltungen den nötigen Raum bietet; ein Park mit Veranstaltungshalle, Café, Küche, Workshophaus, Infobrücke und Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste.
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